S4-Gutachten: Sprinter aus Bruck nach München sind möglich

Fürstenfeldbruck – Der lange Weg zur S 4-Sensation ist einen Schritt kürzer geworden: Ein Gutachten hält den Einsatz von Express-Zügen auf der Linie grundsätzlich für möglich.

„Es wäre der Knaller“, sagt der Beauftragtte für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr im Landkreis, Herrmann Seifert. Wie er auf Tagblatt-Anfrage berichtet, liegt eine Vorab-Info über das Gutachten des Experten Karl-Dieter Bodack vor. Dieser sollte im Auftrag des Landkreises die Idee der Sprinter auf der S 4 prüfen und kommt nun zu dem Ergebnis, dass der Fahrplan die schnellen Verbindungen zwischen München und Bruck zulassen würde. Damit sei eine der zentralen Fragen geklärt, sagt Seifert. Wichtigste Folge, wenn es klappt: Die Fahrzeit für Gäste der S 4 würde sich extrem verkürzen

Die Idee greift auf den möglichen zusätzlichen Einsatz von Zügen der Baureihe ET 420 aus Stuttgart zurück. Diese Züge seien besser als die zuletzt noch diskutierten Wagons aus Nürnberg – und die Bahn hat durchblicken lassen, diese Züge tatsächlich aus dem Ländle nach Bayern transferieren zu wollen.

In Stuttgart werden sie ausrangiert – dabei können sie noch einige Jahre problemfrei Dienst tun. Freilich, auch diese Züge können aus technischen Gründen die Stammstrecke nicht passieren. Brauchen sie aber auch nicht, sagt Seifert: Es reicht ja, wenn sie von Bruck aus mit wenigen Halten etwa in Puchheim oder Eichenau und Pasing in den Starnberger Flügelbahnhof am Münchner Hauptbahnhof sprinten. Die Idee wurde letztlich geboren, um für die S 4 auch ohne den auf die lange Bank geschobenen viergleisigen Ausbau schnelle Verbesserungen zu erreichen.

Die Vorab-Info des Gutachters kommt praktisch genau zur richtigen Zeit, denn die zweite Stammstrecke in München, die ja als Voraussetzung für den viergleisigen Ausbau der S 4 gilt, ist mittlerweile wieder mit großer Skepsis zu beurteilen, nachdem von extremen Kostensteigerungen die Rede ist.

Wie viele Sprinter täglich möglich seien, wollte Herrmann Seifert so noch nicht sagen. Jedenfalls gehe das Gutachten von wesentlich mehr als zehn am Tag aus. Die genauen Erkenntnisse stehen nun noch aus, sie sollen am 11. März vorgestellt werden. Danach liege es am Wirtschaftsministerium und an der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, ob sie die Steilvorlage aufnehme, so Seifert. Wichtig sei nun, dass alle politischen Kräfte im Westen der Landeshauptstadt an einem Strang ziehen. Querschüsse jeder Art seien kontraproduktiv.

Merkur, 1.3.13


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