„Landtag für Ausbau der S4“ (28. Septem-
ber)
Nur allzu gerne möchten die S4-Pendler
den Optimismus des Landtagsabgeordne-
ten Otmar Bernhard teilen, dass der vier-
gleisige Ausbau Pasing-Eichenau nun be-
schlossene Sache sei. Aber die Vorgeschich-
te warnt zu höchster Skepsis. Schon 2004
ließ das Bayerische Wirtschaftsministeri-
um verbreiten: „Viergleisiger Ausbau der
S4-West beschlossen.“ 2006 stellte Herr
Bocklet einen ganz ähnlichen Landtagsan-
trag wie jener über welchen die SZ derzeit
berichtet: „Rechtzeitiger Ausbau der S 8
zwischen Pasing und Buchenau.“ Trotz-
dem ist die S4 noch immer nicht ausge-
baut. Im Gegenteil, auf Betreiben der bay-
erischen Staatsregierung wurde der Aus-
bau bis Buchenau 2010 sogar aus der Liste
der Nahverkehrsprojekte des Bundes
(GVFG 2010 bis 2014) heraus gekippt.
Auch in der aktuellen GVFG-Liste 2012
bis 2016 ist der Ausbau bis Buchenau nicht
enthalten. Damit steht die Finanzierung
des Ausbaus bis Eichenau in den Sternen.
Ein rascher Baubeginn ist unter diesen Vor-
aussetzungen leider nicht absehbar.
Schuld daran trägt neben der Staatsregie-
rung die Bundesregierung, welche pro
Jahr nur rund 330 Millionen Euro für alle
Nahverkehrsprojekte der Bundesrepublik
zur Verfügung stellt. Wo bleibt das Engage-
ment von Bernhards Parteikollegen im
Bundestag? Wo ist die Stimme von Frau
Gerda Hasselfeldt, welche gerade als CSU-
Bundestagsdirektkandidatin für den Wahl-
kreis Fürstenfeldbruck/Dachau wieder
aufgestellt wurde?
Ralf Wiedenmann, Zell (Schweiz)
Leidenskollegen
W
arum befragt man nicht die Fahrgäste
der S3 selbst, ob sie bereit sind, zugunsten
ihrer Leidenskollegen in der S4 bei einigen
V
erbindungen der S3 in Pasing umzustei-
gen, wenn sie in die Münchner Innenstadt
wollen? Statt dessen verfährt man nach
dem Motto, die Stadt- und Gemeinderäte
der Orte an der S3 wissen am besten, was
ihre Pendler wünschen. Dass dem nicht im-
mer so ist, hat man an der Abstimmung
über die dritte Startbahn in München gese-
hen.
Bernd Aberer, Olchin
Süddeutsche Zeitung vom 12.10.12