Leserbrief: Verkehrte Welt

Zum Artikel „Zeil fährt weiter Richtung
zweiter Tunnel“ in der Ausgabe vom 30.
April/1. Mai:
Gemäß  besagtem  Artikel  übt  Wirt-
schaftsminister Martin Zeil massive Kri-
tik an seinen Vorgängern: „Bei der S 4
war nichts da außer Sprüchen.“ Erst er
selbst  dagegen  hätte  den  S-4-Ausbau
über die Einleitung einer Kosten-Nutzen-
Analyse weitergebracht. Was er dagegen
völlig ausblendet ist, dass gerade er den
viergleisigen Ausbau der S 4 aus der Lis-
te der Gemeindeverkehrsfinanzierungs-
gesetz-Projekte gestrichen hatte. Außer-
dem schließt er den viergleisigen Ausbau
bis   Eichenau   aus,   wenn   die   zweite
Stammstrecke nicht gebaut  wird. Dies
kann nur als Geiselnahme der S-4-Pend-
ler bezeichnet werden.
Die logische Reihenfolge des S-4-Aus-
baus und des Ausbaus der Stammstrecke
war bisher genau umgekehrt. Otto Wies-
heu,  der  heute  als  Vater  der  zweiten
Stammstrecke gefeiert wird, hatte 2004
geplant, den S-4-Ausbau ein Jahr vor der
Fertigstellung  der  zweiten  Stammstre-
cke in Betrieb zu setzen. Die Aussagen
von Herrn Zeil, man dürfte den zweiten
Schritt (S-4-Ausbau) nicht vor dem ers-
ten Schritt (zweite Stammstrecke) ma-
chen, ist damit als Lüge entlarvt. Der ers-
te Schritt war immer der S-4-Ausbau,
und warum sollte das heute anders sein?
Ralf Wiedenmann
Zell, Schweiz
Süddeutsche Zeitung vom 10.5.12

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