Fürstenfeldbruck – Mit Hans Schilling ist der einzige CSU-Vertreter aus der Bürgerinitiative für den Ausbau der S 4 (BI) ausgeschieden.
In der Initiative bedauert man den Schritt, vermutet aber auch parteipolitische Zwänge.
„Wir können reden, was wir wollen, die Karten aber werden woanders gemischt“, begründet Brucks Vizebürgermeister Hans Schilling seinen Ausstieg. Mit der Übergabe der 8000 Unterschriften im Landtag sei die Aktion pro S 4 erfolgreich abgeschlossen worden. „Jetzt hat das Thema eine andere Ebene erreicht. Die Staatsregierung und der Bund sind am Zug.“ Eine gewisse Emotionalität hänge bei ihm freilich schon an dem Thema, das leider aufgrund „narrischer Zuständigkeiten“ schwer zu greifen sei.
Die BI-Vorsitzende, Elke Struzena (Grüne), bedauert den Schritt Schillings. Er stehe zweifellos in Konflikt zwischen dem, was landesweit passiert, und den örtlichen Ansprüchen. „Ganz offenkundig ist das Parteiräson.“ Die BI bleibe trotzdem überparteilich, auch wenn sie zweifellos an Gewicht verliere. Das sieht auch BI-Sprecher Michael Schrodi (SPD) so. Allerdings sei Schilling ohnehin nur das Feigenblatt der CSU in der BI gewesen, aus der die Kreis-Union sich beispielsweise komplett raushalte. Der Spagat sei wohl zu groß gewesen, mutmaßt Schrodi. Allerdings erweise die CSU den Bürgern im Landkreis damit einen Bärendienst, denn trotz deprimierender Umstände sei es wichtig, immer wieder den Finger in die Wunde S 4 zu legen. Weil die CSU die stärkste politische Kraft im Kreis ist, wäre deren Teilnahme an der BI wichtig, findet Schrodi.
Der nächste Termin für die BI, die sofortige Verbesserungen auf der Sardinen-Linie von Geltendorf nach München und langfristig den viergleisigen Ausbau der Strecke fordert, steht am Donnerstag, 26. Januar, um 20 Uhr im Bürgertreff Puchheim auf der Agenda. Dabei soll ein Vertreter des Wirtschaftsministeriums die Nutzen-Kosten-Analyse zum Ausbau vorstellen.
Bei der CSU hält man den Termin für wenig zielführend, da die Analyse nicht ganz fertig sei, man mithin erst weitere Erkenntnisse abwarten müsse – auch zur Zweiten Röhre. Im Übrigen, so heißt es immer wieder, sei die S 4 nicht so überfüllt, dass gültige Richtlinien überschritten würden.