Fürstenfeldbruck – Die Rathauschefs von Puchheim und Fürstenfeldbruck haben kaum mehr Hoffnung, dass es in absehbarer Zeit größere Verbesserungen auf der S 4-Linie gibt.
„Wir sind ziemlich frustriert“, sagte Puchheims Bürgermeister Herbert Kränzlein (SPD) nach einem Treffen mit Vertretern des Wirtschaftsministeriums, das leichte Verbesserungen frühestens 2014 für möglich hält.
Die Bemühungen, die es gegeben habe, seien bisher nicht erfolgreich gewesen. „Wir sind schwer enttäuscht vom Wirtschaftsministerium, dem Minister und der Politik.“ Die Aufgaben seien dort nur halbherzig angepackt worden. Zudem werfen Kränzlein und Brucks OB Sepp Kellerer (CSU) dem Staat mangelnde Voraussicht vor. Denn seit Jahren sei erkennbar, dass es auf der S 4-Strecke zu wenig Züge gebe. Auch wisse man, dass in den nächsten Jahren ein Bevölkerungszuwachs von 150 000 Einwohner für das Münchner Umland prognostiziert wird. Für die S 4 bedeutet dies „einige tausend Fahrgäste mehr, die noch untergebracht werden müssen“, sagt Kränzlein.
Die Maßnahmen, die jetzt getroffen werden – Verlängerung einiger Züge in Richtung München – sind da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. „Wir bräuchten 20 Garnituren, Minimum zehn“, sagte Kränzlein. Mehr Züge könne man derzeit laut Ministerium aber nicht einsetzen. Denn die benötigten Fahrzeugtypen werden nicht mehr hergestellt. Deshalb wolle man 2012 mit dem Rhein-Ruhr-Verband, der den benötigten Typ einsetzt und dann ausrangiert, verhandeln. Eine Kombination mit anderen Fahrzeugtypen ist schwierig, weil es das System weniger leistungsfähig mache, so Carsten Frigin vom Wirtschaftsministerium.
Doch auf die Versprechungen wollen die Bürgermeister nichts mehr geben. „Wir haben das Gefühl, wir sitzen in drei, vier Jahren wieder da“, sagte Kränzlein. „Warum bringt der Freisstaat so wenig zusammen?“ Kellerer verwies darauf, dass die Kommunen ja auch ihren Aufgaben nachkommen, zum Beispiel bei der Kinderbetreuung.
Die Bürgerinitiative „S 4-Ausbau jetzt“ empfinden Kellerer und Kränzlein als Unterstützung. Allerdings sei es schade, dass sie einen parteipolitischen Hintergrund bekommen habe.