Grüne und Bund Naturschutz lehnen Gröbenzeller Spange ab

Gröbenzell – Die Spange findet in der Gemeinde nur wenig Unterstützer. Nach der SPD haben die örtlichen Grünen und die Kreisgruppe des Bund Naturschutz mitgeteilt, dass sie das Vorhaben ablehnen.

Thomas Brückner vom Bund Naturschutz hält die Spange zwar für eine clevere Idee, „nur kommt sie aus Sicht des Naturschutzes zu spät“. Durch die Ausdehnung der Kommunen Olching, Gröbenzell Puchheim und Eichenau sei die freie Natur im Laufe der Jahre immer weniger geworden. „Mitten durch diese Restnatur eine Bahnstrecke zu legen, sorgt bei uns für erhebliche Bedenken“, heißt es im Schreiben.

Auch die Grünen sprechen sich wegen zu großer Eingriffe in Natur und Landschaft gegen die Spange aus. Stattdessen fordern sie einen möglichst schnellen und kostengünstigen Ausbau der S4. Walter Voit, Sprecher der Ortsgrünen, ist davon überzeugt, dass für den Bau der Spange das Naherholungsgebiet zwischen Gröbenzell und Olching zerschnitten werden muss. Zudem würde die Ästhetik durch Brückenbauwerke und Lärmschutzwände beeinträchtigt. Dazu käme eine erhebliche Lärmbelastung. Voit geht ohnehin davon aus, dass der Idee der Gröbenzeller Spange jede Chance auf Realisierung fehle. Denn weder eine politische Gruppierung, noch die Bahn verfolge dieses Projekt als Planung. Die Spange sei lediglich die Idee von Privatpersonen. Umso mehr ist er über den „Wirbel“ und die „öffentliche Phantomdebatte“ der SPD dazu verwundert.

Er spricht von einem „Horrorszenario der SPD“, die Enteignungen und Häuserabrisse bei Verwirklichung der Spange prognostiziert hat. „Dieses Szenario stellt sich als unredliche Angstmache der SPD dar“, heißt es in der Mitteilung der Grünen. Es sei frei erfunden.

Empört über das Verhalten der SPD ist auch der Mitentwickler der Gröbenzeller Spange Stefan Baumgartner. Er bezeichnet diese Äußerungen der Sozialdemokraten als „Falschmeldungen und Irreführungen“.

Dass „aus Gröbenzeller Warte die Idee kritisch gesehenn wird“, überrascht Martin Runge, Landtagsabgeordneter der Grünen und Gröbenzeller Gemeinderat, wenig. Runge hatte sich, seitdem die Idee aufgekommen war, diese kritisch zu prüfen. Dabei solle man Natur und Landschaftsbild aber auch die Interessen Gröbenzells und Olchings im Auge haben.

Er ist der Meinung, dass man sich nicht den Kopf zerbrechen soll über Investionen, die in naher Zukunft eh nicht zu realisieren sind. Stattdessen fordert er Maßnahmen, die kurz- beziehungsweise mittelfristig Verbesserungen bringen, wie mehr Langzüge in der Hauptverkehrszeit.

Merkur vom 25.07.2011


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